2024-11-02 Blogpost #027 Felix
Fixer upper für die Nasszelle
Parallel zur Navi-Ecke haben wir auch mit der Modernisierung unserer Nasszelle begonnen. Im Gegensatz zur Navi-Ecke, wo eigentlich kaum etwas verändert wurde, wollten wir die Nasszelle mehr an unsere Bedürfnisse anpassen. Was genau wir ändern wollten und was unsere Beweggründe hierfür waren lest ihr in diesem Beitrag.
Bereits bei der Auswahl des Bootes gefiel uns, dass die Nasszelle achtern untergebracht ist und nicht wie oft im Durchgang zum Bug. Das WC ist bei uns in Fahrtrichtung eingebaut und kann dadurch auch bei Lage gut genutzt werden. Positiv ist auch, dass der Raum ausreichend groß ist und man sich trotzdem gut verkeilen kann. Ansonsten ist unsere Nasszelle eigentlich keine echte Nasszelle, denn eine Dusche ist nicht vorhanden. Auf Messen und in Yachtprospekten wird gern mit Duschen und großen Nasszellen geworben. Jedoch ist eine Dusche an Bord in der Realität alles andere als praktisch. Aus unserer Sicht gibt es folgende Nachteile: Hoher Wasserverbrauch, energieintensive Warmwasseraufbereitung, eine Vielzahl an Pumpen und Schläuchen, die potentiell verstopfen könnten und vor allem das Problem, die Feuchtigkeit wieder aus dem Boot zu bekommen.
Neben dem WC gibt es noch zwei Schränke hinter und neben der Toilette. Der Schrank hinter der Toilette beinhaltet alle wichtigen Hauptschalter und die FI-Schalter für die 230 V Steckdosen an Bord. Ansonsten sind hier nur Toilettenartikel verstaut. Der Hängeschrank neben der Toilette wird unser „Wetlocker“, wo wir unser Ölzeug, die Rettungswesten und sonstige nasse Kleidung aufbewahren werden.
Neben der Tür gibt es noch ein Waschbecken mit Unterschrank und ein paar Fächern darüber. Das ist der Teil der Nasszelle den wir ändern möchten. Unserer Bootsphilosophie folgend, alles möglichst einfach zu halten, möchten wir auf das Waschbecken und das zusätzliche Seeventil (Abfluss) verzichten. Das Waschbecken in der Küche, welches mit Fußpumpen bedient wird, ist gerade mal einen Schritt entfernt und reicht zum Händewaschen und Zähneputzen alle mal. Der Unterschrank und der Schrank hinter dem Waschbecken wird von uns ebenfalls umgestaltet werden. Zum einen ist der obere Schrank an einigen Stellen morsch, zum anderen ist der Zugang zu den Schränken sehr schlecht und schwer zu organisieren. Aus diesem Grund wird dieser Bereich komplett neu gestaltet.
Für die Neugestaltung bauten wir zunächst einen Rahmen für den neuen Schrank und klebten im unteren Bereich ein Stück Holz als Boden ein. Ansonsten wurde in der Nasszelle alles ausgebaut, was einfach auszubauen war und verbleibende Löcher wurden mit angedicktem Epoxy gespachtelt. Anschließend wurden alle Oberflächen angeschliffen und sorgfältig entstaubt und gereinigt. Alle übrigen Bauteile und Einrichtungen, die nicht lackiert werden sollten, wurden wie immer feinst säuberlich abgeklebt. Im Gegensatz zur Navi-Ecke stand in der WC-Kabine auch noch das Lackieren der Decke an.
Wie immer im Innenbereich verwendeten wir die 1K Produkte von Epifanes und fingen mit 2-Schichten Primer an. Nach der Trocknung gab es einen kleinen Zwischenschliff, ehe wir weitere 2 bis 3 Schichten Lack auftrugen. In der Nasszelle lackierten wir über die Struktur der Decke einfach drüber und verwendeten Hochglanzlack anstelle eines Mattlacks. Das hat erstaunlich gut funktioniert und wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Wie immer hat der Prozess, der hier einige Zeilen lang beschrieben wurde, in Realität viele Stunden und Tage gedauert. Das will ich lieber gar nicht so genau nachrechnen.
Nachdem das Abklebeband entfernt war, konnten die Trimmbauteile wieder angebaut werden. Die Teile, die wir demontiert hatten, hatten wir zwischenzeitlich abgeschliffen und wie im Rest des Schiffes geölt. Die Teile, die fest verbaut blieben, hatten wir schon vor dem Lackieren geschliffen und mussten nun nur noch geölt werden.
Bleibt noch der neue Schrank. Wir wollen den Stauraum hier optimal nutzen. Daher planen wir eine große Schublade, eine Klappe hinter der wir Wäsche in einem Wäschenetz sammeln werden und einen Auszug mit zwei Bereichen für Müll (wegen des Geruchs am besten im WC). Größere Säcke werden wir sicherlich im Ankerkasten lagern falls wir länger keine Entsorgungsmöglichkeit finden. Auf dem Schrank soll eine Arbeitsplatte mit Schlingerleiste für kleinere Bootsprojekte eingebaut werden. Oberhalb des Schrankes wird es nur ein Regal geben, das unsere Toilettenartikel in extra dafür genähten Segeltuchtaschen beinhaltet. Meist wird man sowieso zum Waschhaus gehen, dann braucht man nur seinen Beutel schnappen und hat alles dabei.
Wie auf dem Foto zu sehen sind wir an dieser Stelle noch nicht ganz fertig geworden. Der untere Bereich muss noch lackiert werden und alle Türen werden mit Riegeln als Sicherung versehen.
Im Schrank neben der Toilette haben wir uns für eine Vorhanglösung als Tür entschieden, damit die nassen Sachen bei Bedarf gut trocknen können.
Neben dem Unterschrank wollen wir eine aktive Entlüftung nachrüsten, da die Kammer keinerlei Fenster hat. Auch ein kleines Bullauge links neben dem Fenster wäre eine Option, da werden wir aber erstmal Erfahrung sammeln, ob die aktive Entlüftung nicht schon ausreicht.
Nun fehlt im Inneren neben dem Fußboden nur noch die Achterkammer. Die zeigen wir euch im nächsten Blogbeitrag.
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