2025-08-09 Blogpost #050 Jassy & Felix
Die letzten Meilen durch schwedische Gewässer
Wir fahren wieder nach Süden, von Mönster geht es nach Varberg (ca. 21 sm). Anschließend machen wir einen großen Schlag bis Helsingborg (Raa) (ca. 74 sm). Gegen Starkwind und Strom Segeln wir schließlich nach Malmö Lagungen (ca. 43 sm) unserem letzten Stop in Schweden.


Um halb vier ist es noch so finster, dass wir uns noch eine Stunde Aufschub gewähren. Kaum klingelt der Wecker erneut, prasselt ein ordentlicher Regenschauer auf uns runter, denn warten wir auch noch ab… Na toll, jetzt ist alles nass. Aber immerhin ist es nun schon heller und wir fahren jetzt auch definitiv los. Das Großsegel können wir bereits wieder an Ort und Stelle im Hafen setzen und segeln somit aus dem Hafen raus. Wunderbar. Die Welle ist sogar ganz erträglich und wir kommen gut voran. Über uns ziehen dunkle Wolkenfelder vorüber, ein Sonnenaufgang ist leider nicht drin. Aber die Stimmung auf dem Wasser ist toll, ich mag es, morgens loszufahren. Auch fahre ich gerne im Ölzeug, wie ich wieder feststelle. Zumindest bei solchen raueren Bedingungen, da fühlt man sich geschützter und kann besser anpacken. Wir sind weit und breit die einzigen, nach dem ganzen Trubel in den Schären eine willkommene Abwechslung. Vormittags bekommen wir noch eine Dusche, aber mit der Zeit nimmt die Welle nach und nach ab und sogar die Sonne kommt raus. Als wir in den Øresund einfahren, haben wir Strömung und Wind gegen uns… Mist. Das verzögert unsere Ankunft und wir müssen den Motor dazunehmen. Hier im Sund begegnen uns nun auch Tanker und Kreuzfahrtschiffe, weil die Strecke eine von zwei Passagen aus der Ostsee ist.
Kurz vorm Ziel passieren wir Helsingborg, Jill schläft, die Sonne steht schon tiefer und es herrscht eine tolle Atmosphäre, außerdem schiebt uns die Strömung inzwischen und wir laufen gut 6 kn. Im Hafen von Råå drehen wir eine Runde und nehmen dann eine etwas zu enge Box (10 cm fehlen, aber typischerweise kann man sich da rein quetschen). Natürlich kuscheln wir dann schon mit den Nachbarbooten, aber dafür gibt es ja auch Fender. Aber wir sind nach 14 Stunden endlich gegen 19.00 Uhr fest. Krass! Längste Etappe bisher (74 sm) und weniger schlimm als befürchtet. Nun sind wir hungrig und stolz, aber das Restaurant hier hat schon die Küche zu. Also einmal durch den Ort zum Kebab, da haben wir nun richtig Lust drauf! Der Ort ist süß, erinnert ein bisschen an England. Und der Döner schmeckt auch super. Wir fühlen uns richtig gut nach diesem anstrengenden Tag und wanken müde zurück zum Boot. Am nächsten Tag gehen wir in den Bootsladen und shoppen noch ein paar Dinge, während die Waschmaschine läuft. Danach geht’s zum Spielplatz für Jill und weiter in einen riesigen Supermarkt (Maxi ICA). Abends laufen wir noch ein paar Schritte am Strand entlang und finden sogar eine Babyschaukel. Mittlerweile stürmt und pustet es wieder ordentlich auf dem Wasser, nur ein paar Kiter sind unterwegs. Der nächste Tag ist deshalb ebenso ein Hafentag mit Haushalt, Orga, Spielplatz und nochmal Döner. Noch eine Info zum Hafen: Råå ist Mitglied im Frihavn Verbund. Mitglieder von Segelvereinen, die dabei mitmachen, können für ca. 7€ eine Marke erwerben und dafür vergünstigt in den teilnehmenden Häfen für bis zu drei Nächte liegen. Das ist eine super Sache. Hier in der Gegend gibt es einige Häfen, die dabei mitmachen und wir versuchen, einige davon anzufahren, wenn sie auf dem Weg liegen.

Als wir rüber nach Malmö kreuzen werden wir immer langsamer, wir haben kräftige Gegenströmung von über 3 kn wie wir später erfahren. Mit der Strömung ist auch das Steuern schwieriger geworden, die Ruderwirkung hat irgendwie nachgelassen und um halbwegs gerade aus zu fahren muss man bereits ordentlich Ruder legen, was zusätzlich bremst. Wir Rasen als mit wahnsinnigen 2-3 kn über Grund aber 5-7 kn durchs Wasser auf unseren Zielhafen zu. Zu allem Überfluss ist auf dieser Seite des Sunds auch wieder mehr Welle. Mü ist komplett eingesalzen, wir haben 30° Krängung und die Fußreling zieht durchs Wasser, aber es hilft nichts wir wollen ankommen und alles dauert eh schon viel länger als gedacht.
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