2024-03-23 Blogpost #013 Felix
Das Deck III
Wie bereits im letzten Blogpost erwähnt gibt es einen dritten Post zum Deck und Spoiler: es wird auch noch einen vierten Teil geben. In diesem Blogpost lest und seht Ihr, ob sich die ganze Vorarbeit gelohnt hat, denn nun wird das Deck lackiert.
Wie bereits im letzten Post zum Deck geschrieben, ist das Deck strukturell fertig und auch optimal vor eindringendem Wasser geschützt. Allerdings ist es optisch noch nicht so ansprechend, bietet keinerlei guten Halt und ist insbesondere anfällig für UV-Strahlung. Um das Laminat und Epoxy vor der Sonne zu schützen, muss es entweder lackiert, oder mit Gelcoat beschichtet werden. Wie Ihr bereits im Titel gelesen habt, wird unser Deck lackiert, doch dafür ist noch einiges an Vorbereitung nötig.
Da wir das ganze Laufdeck in einem lackieren möchten, müssen zunächst die Laufdecks im achteren Bereich noch von Teak befreit werden, die Löcher mit Epoxy gefüllt werden, der Kleber entfernt werden, alles alte Gelcoat abgeschliffen werden, zwei Schichten Glasfasermatten laminiert und anschließend gespachtelt werden, easy! Wie das alles im Detail funktioniert haben wir bereits ausführlich beschrieben, da es inzwischen wieder Frühjahr ist haben wir dafür gute Bedingungen, sodass die Arbeiten zumindest zügig durchgeführt werden konnten. Nachdem nun auch die Winterstürme vorbei sind, bocken wir für die anstehenden Arbeiten auch unsere Plane nochmals anders auf, insbesondere dürfen natürlich keine Stützen in Bereichen die lackiert werden sollen stehen.
Im nächsten Schritt wird das gesamte Deck geschliffen. Obwohl Spachtelmasse leicht zu schleifen sein sollte, ist das mittlerweile über ein halbes Jahr durchgehärtete Epoxy sehr hartnäckig und anstrengend abzuschleifen. Gleichzeitig offenbart sich, dass es doch einige Unebenheiten im Deck gibt. Während an einigen Stellen bis auf das frische Laminat herunter geschiffen werden muss bleiben einige gespachtelte Bereiche nahezu unberührt, wodurch ein fleckiges Muster entsteht (siehe Bild).
Im nächsten Schritt wird das gesamte Deck abgesaugt, mit Aceton gereinigt und alle nicht zu lackierenden Bereiche gut abgeklebt. Nun erfolgt endlich die erste Schicht Primer. Hierfür verwenden wir 2K Polyurethane Primer von Epifanes. Das Ergebnis ist in vielen Bereichen sehr gut, in anderen Bereichen reichen die füllenden Eigenschaften allerdings nicht aus, um alle kleinen Löchlein zu schließen. Nachdem auch die zweite Schicht diesbezüglich keine Abhilfe schafft, entschied ich schweren Herzens nochmals zu spachteln.
Nach einiger Recherche ist klar, dass wir nach dem Aufbringen des Primers am Besten im Beschichtungssystem dieses Herstellers weiter arbeiten. Im übrigen scheint es normal zu sein erst nach der ersten Primer Schicht zu sehen an welchen Stellen nochmals nachgearbeitet werden muss hinsichtlich Spachtelmasse. Um weitere Schleifen zu vermeiden spachteln wir das gesamte Deck nochmals fein mit dem feinen Epoxy Spachteln von Epifanes. In der Folge muss auch das gesamte Deck nochmals geschliffen werden. Das Schleifen ist nicht nur aufgrund der Dünnen Schicht sondern auch wegen dem relativ frischen Auftrag wesentlich einfacher und erfolgt komplett von Hand um keine weiteren Unebenheiten in das Deck zu schleifen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und wir sind froh diesen Schritt durchzuführen, um uns später nicht zu ärgern. Auf weitere Schichten Primer verzichten wir, was insbesondere möglich ist, da wir uns in einem BEschichtungsuniversum bewegen und die Spachtelmasse glücklicherweise auch weiß ist.
Nun wird das Deck abermals für den Lackauftrag vorbereitet und entstaubt. Ab jetzt kommen dafür Staubbindetücher zum Einsatz, um die Lackschichten nicht versehentlich erneut anzulösen. Die ersten beiden Lackschichten werden im entsprechenden Überstreichintervall mit der Rolle lackiert. Als Lack verwenden wir den weißen 2K Polyurethane Lack von Epifanes. Um keine Probleme hinsichtlich Mischverhältniss zu bekommen, mixen wir immer gleich ganze Dosen an. Da die Topfzeit begrenzt ist, lackieren wir beide gleichzeitig von vorn nach hinten.
Am Nächsten Tag ist die erste Schicht bereits trocken und begehbar, aber wir befinden uns noch im Überstreichintervall, bei dem noch kein Zwischenschliff nötig ist. Obwohl die Deckkraft noch nicht 100%ig überzeugt, ist die zweite Schicht deutlich schwieriger, da aufgrund des Glanzes kaum zu sehen ist, welche Bereiche man bereits gut lackiert hat und welche nicht. Nachdem Jassy zunächst die Steuerbordseite lackiert hatte und ich Backbord, haben wir für die zweite Schicht getauscht um Fehler gegenseitig auszubessern und ein gleichmäßges Ergebniss auch hinsichtlich Schichtdicke zu erzielen.
Die Deckkraft der zweiten Schicht ist schon sehr gut, sodass wir uns dazu entschließen uns insgesamt auf 3 Schichten zu beschränken. Für die finale Lackschicht lassen wir die ersten zwei Schichten eine Woche durchtrocknen und aushärten. Vor der finalen Lackschicht erfolgt ein Zwischenschliff mitt 400er Schleifpapier. So können wir sichergehen, dass wir keine Staubeinschlüsse aus 3 Schichten verschleppen und möglichst wenige Lackfehler in der finalen Lackschicht sichtbar werden. Auf die spezifischen Lackfehler die uns bislang so begegnet sind, wie man diese vermeiden kann und was es sonst so alles zu beachten gibt, gehen wir im übrigen im nächsten Blogpost ein.
In unserer finalen Lackschicht kann man sich spiegeln und die Reflektionen zeigen, dass es auch ohne optimale Bedingungen möglich ist, tolle glatte Oberflächen mit Hochglanzfinish zu erzielen, wenn man bereit ist die entsprechenden extra Meilen in der Vorbereitung zu gehen.
Im vierten Teil zum Deck wird es dann um die Neuverglasung, die Montage der Deckhardware und den Antirutschbelag gehen.
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