2025-03-08 Blogpost #035 Felix
Mü wird zu Wasser gelassen
Nach nun über 3 Jahren an Land kommt unser Segelboot mü nun endlich wieder in ihr Element. wie die letzten Tage an Land und die ersten Tage im Wasser verlaufen sind lest ihr in diesem Blogpost.

Nach all der Arbeit rückt der Krantermin immer näher. Für die letzte Woche vor dem Kranen hatte ich mir Urlaub genommen und versucht alle wichtigen Punkte von der ToDo-Liste abzuarbeiten, aber wie so oft am Boot dauern Dinge länger als man denkt. Trotzdem sind wir froh den Krantermin ausgemacht zu haben, denn an sich ist ein Boot nie fertig und wir müssen das Boot auch testen bevor wir damit los wollen.
Die letzten Tage vor dem Krantermin aktivieren wir unser Unterwasserschiff, installieren den Propeller, räumen wir auf, und bauen die nötigste Technik ins Boot ein. Wenigstens eine Bilgenpumpe sollte funktionieren wenn das Boot ins Wasser gehoben wird. Jedenfalls gleicht das Boot in den Letzten Tagen an Land einem Schlachtfeld.
Als der Trailer dann am Krantermin kommt sind wir noch mitten in irgendwelchen Last-Minute arbeiten vertieft und stöpseln nur noch schnell das Boot vom Landstrom ab und schon geht es los.
Innerhalb von einer Minute steht das Boot am Kran und zwei Minuten später hängt es in den Schlingen. Von Hand schleife ich nochmal schnell das Unterwasserschiff im Bereich der Relngsstützen an damit das Kupfer am Rumpf frei liegt und als Bewuchsschutz funktioniert.
Im Nächsten Augenblick schwebt das Boot über das Wasser und wird geführt an zwei Leinen ins Wasser gelassen. Als das Boot schwimmt steige ich über um zu kontrollieren ob alles dicht ist.

Erschrocken stelle ich fest, dass sich die Bilge mit Wasser füllt. Das Wasser kommt von vorne, wo es nur einen Durchbruch für die Logge gibt. Ich reiße das Fach auf und stelle fest, dass ich die Logge nur lose auf den Borddurchbruch gesetzt hatte. Blöder Fehler aber leicht zu beheben. Ich drücke die Logge in den Durchlass und schraube die Überwurfmutter fest, alles ist dicht. Schnell kontrolliere ich die Übrigen Seeventile aber hier ist alles dicht. Während die Kranfahrer kurz mittag machen lenzen wir das Boot. In Summe sind knapp 10L Wasser ins Boot gelaufen, ärgerlich vorallem da es ja vorher alles schön sauber unt entsalzen war, aber gut dass es nur die Logge war.
Nun wird der Mast gestellt. Das komplette Rigg wurde professionell überholt, das Stehende Gut wurde komplett erneuert. leider ist das laufende Gut nicht rechtzeitig gekommen und wird erst zwei Tage später in den Mast eingezogen. Routiniert stellen Hafenmeister, Kranführer und Rigger den Mast und befestigen alles.
Der Hafenmeister hilft uns das Boot an seinen Liegeplatz für die kommenden 3 Tage zu verholen. Es ist der erste Test für den Motor und überhaupt meinen erstes Einparken unseres Bootes. Glücklicherweise war kaum Wind und alles funktionierte wie am schnürchen, ganz gemächlich tuckerten wir in unsere Box und machten fest.
Fürs feiern ist keine Zeit, im Boot herrscht noch immer das Chaos und auch an Deck wird unser Mast perfekt eingestellt. Bevor wir an unseren Liegeplatz fahren können gibt es noch einiges zu erledigen. Trotz des ganzen Stresses planen wir eine Nacht an Bord zu verbringen und für einen kurzen Moment das Bootsleben ins Gedächtnis zu rufen, auch um uns für die restlichen Arbeiten am Boot zu motivieren.

Am Tag der Überführung nach Lindaunis kommt doch noch das Laufende Gut und wird in den Mast gezogen. Allerdings werden wir unsere Segel nicht rechtzeitig bekommen. Sich nur auf einen nagelneuen Motor zu verlassen, nochdazu einen E-Antrieb ist für die Überführung gewagt, daher müssen wir auch sehen, dass wir zumindest nicht soviel Wind haben.
Als wir losfahren wollen beginnt es zu schütten, und die Handgriffe sitzen noch nicht, bis zur Brückenöffnung wird es knapp, also beschließen wir noch 1h zu warten und mit der nächsten Brückenöffnung in die Schlei zu fahren. wir verholen das Boot in die Mitte der Boxengasse um später einfach ablegen zu können. Das ablegen ist etwas stressig, Jassy fehlt die Erfahrung als Crew und da sie schwanger ist auch die Kraft und mir fehlt die Erfahrung als Einhandskipper. Beim Ablegen müssen wir von unserer Scheuerleiste gebrauch machen, da uns Jassy ncht am Dalben abdrücken kann, egal, wir sind unterwegs Richtung Schleibrücke. Wir haben den Brückenstander gesetzt und warten dass sich die Brücke öffnet doch zunächst tut sich nichts. erst mit 8 Minuten Verzögerung öffnet sich die Brücke. Offensichtlich hatte der Brückenwärter auf ein entgegenkommendes Ausflugsschiff gewartet. Jedenfalls sit die erste Hürde geschafft und wir fahren mit 4 Knoten richtung Lindaunis. Die Fahrt dauert etwas 1,5h. Glücklicherweise ledigt sich der Regen, dafür kommt etwas Wind auf.
In Lindaunis angekommen ist alles vorbereitet zum anlegen, aber nach all dem Stress der vergangen Tage und Einhand klappt auch das nicht so wie gewünscht. Die Boxengasse ist sehr eng, und ich komme aufgrund des Seitenwinds nicht in unsere Box bzw. lenke zu spät ein. Am Ende der Boxengasse ist es für uns zu flach und auch sind die übrigen Boxen für uns eigentlich zu Eng, trotzdem quetschen wir uns erstmal in die nächste freie Box und machen fest. Blöderweise sind wir mit unserem Anker an den Außenborder unseres Nachbarliegers gekommen, daher ist die Stimmung erstmal im Keller.
Wir haben keinen Schaden am Boot und später stellt sich heraus dass auch beim Nachbarboot lediglich die Hülle des Motors verkratzt war aber sonst nichts kaputt gegangen ist.
Wir verholen dass Boot noch schnell mit einem anderen Bootseigner in unsere Box, mit Crew kein Problem.
In der kommenden Woche müssen wir uns erstmal von den ganzen Bootsarbeiten und dem Stress erholen, auch beschließen wir nochmals ein Skippertraining (speziell für Einhand) mit dem eignen Boot zu machen. Fahren können wir eh noch nicht, denn die Segel lassen auf sich warten. Im laufe des Juli als die Segel endlich kommen, d.h. zumindest das Vorsegel haben wir aber immerhin schon einen großteil der noch offenen Aufgaben am Boot erledigt und schon etwas Praxiserfahrung gesammelt. Auch haben wir festgestellt, die Schlei ist uns zu klein, speziell wenn man überwiegend einhand fährt.
Was unsere Bootstests so ergeben haben und wie die restliche Saison so verlaufen ist, erzählen wir euch in den nächsten Blogposts.
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