2023-11-19 Blogpost #003 Jassy
Überführung und Wohnungssuche
Liegeplätze sind knapp und unser Boot muss Platz machen. Wohin unsere Jungfernfahrt ging und wo wir im Norden schließlich landen, erzählen wir euch in unserem dritten Blogpost.
Bereits zwei Wochen später waren wir wieder Richtung Norden unterwegs. Da die Voreigner den Liegeplatz in Kiel für ihr neues Boot benötigten, mussten wir das Boot an seinen neuen Platz überführen. Eigentlich wollten wir den Sommer nutzen, um uns mit dem Boot auf dem Wasser vertraut zu machen und ein paar kleinere Törns zu unternehmen. Felix klemmte sich hinters Telefon und rief sämtliche Häfen in der weiteren Umgebung an. Leider konnte er so kurzfristig jedoch keinen Liegeplatz ergattern. Durch Corona erlebte nicht nur Vanlife ein Hype, alle Häfen hatten Wartelisten und auch für Gastlieger gab es besondere Auflagen. Daher beschlossen wir schweren Herzens, das Boot zunächst an Land zu stellen. Da wir sowieso einige Arbeiten erledigen wollten, erschien uns das in dieser Situation als die beste Lösung. Der Voreigner hatte bereits bei einer Werft einen Stellplatz an Land angefragt und so war das neue Zuhause für unser Boot erst einmal in Kappeln.
Somit war für uns auch ein Radius für unsere Wohnungssuche vorgegeben. Wie der Zufall es wollte, konnten wir für den Zeitraum der Überführung auch eine Wohnungsbesichtigung im nahe gelegenen Ort Gelting vereinbaren. So konnten wir mit einer Anreise gleich zwei To Do`s erledigen.
Zunächst stand die Wohnungsbesichtigung an. Wir waren mitten in der Nacht in Fürth gestartet und gut durchgekommen, daher machten wir zunächst einen Abstecher nach Falshöft und Wackerballig. Der Erste Eindruck der Gegend war auch wegen des Wetters eher mittelmäßig. Auch der äußere Eindruck des Wohnhauses war eher abschreckend, aber die innen frisch renovierte Wohnung konnte letztlich doch überzeugen. Wir waren sehr froh, als wir kurz darauf die Zusage bekamen. Schließlich ist es gar nicht so einfach, von Bayern aus eine Wohnung in Schleswig-Holstein zu organisieren. Ein wichtiger weiterer Meilenstein war geschafft!
Im Anschluss an die Besichtigung fuhren wir mit dem Auto nach Süderbrarup, um von dort aus mit dem Zug weiter zum Wohnort unseres Voreigners zu fahren. Mit ihm zusammen ging es schließlich zum Liegeplatz nach Kiel. Nach ein paar einweisenden Worten bekamen wir die Schlüssel zu unserem Boot ausgehändigt und vereinbarten, uns am nächsten Tag hier wieder zu treffen. Dann würden wir mit ihm zusammen die Überfahrt von Kiel nach Kappeln wagen.
Nachdem wir alles für die erste Nacht hergerichtet hatten, stießen wir erst einmal mit einem Bierchen an. Endlich allein auf unserem eigenen Boot! Mit Lichterkette und Schlafsack dösten wir schließlich nach einem ereignisreichen Tag unter beständigem Geschunkel ein.
Nach einer kurzen Nacht ging es dann um 10.00 Uhr endlich los. Das Wetter spielte mit, die Sonne schien und der Wind frischte langsam auf, sodass wir die Segel setzen konnten. Der Voreigner gab uns immer wieder wertvolle Tipps und es wurde eine nette, entspannte Fahrt. Ein besonderes Highlight war für uns die Einfahrt in die Schlei, vorbei an der Lotseninsel Schleimünde.
Nach ca. 4 Stunden erreichten wir unser Ziel. Keine Sekunde zu früh, denn kaum hatten wir die Segel heruntergenommen und verpackt, zog ein heftiger Hagelschauer vorüber. Nachdem der Voreigner sich verabschiedet hatte, holte Felix noch das Auto vom Bahnhof ab. Anschließend machten wir es uns im Cockpit bequem und genossen die Abendstimmung. Etwas wehmütig klärten wir am nächsten Tag vor der Heimreise das Herauskranen ab. Das würde ohne uns in den kommenden Tagen geschehen. Wie das Unterwasserschiff aussieht, würden wir also erst beim nächsten Besuch erfahren. Was wäre es doch schön gewesen, beim nächsten Mal gleich wieder die Segel setzen zu können! Auch einige Stegnachbarn, die wir kennenlernen durften, litten mit uns mit. Während sie ihren Saisonstart feierten, hieß es für uns nun erstmal Pläne für das große Refit schmieden. Aber wie sagt man so schön: Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude…
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