2024-05-18 Blogpost #017 Jassy

Was sonst noch so abgeht

Neben den Bootsarbeiten geht der normale Alltag natürlich weiter, aber daneben gibt es auch noch weitere Lichtblicke und Heighlights mit denen wir uns von den ersten beiden Punkten erholen und Boots- und normalem Alltag entfliehen. In diesem Blogpost wollen wir euch einen kleinen Einblick geben, was bei uns in den letzten Monaten sonst noch so los war.

Wann immer es die Projekte zu ließen, haben wir neben der schönen Landschaft rund um Falshöft/Geltinger Birk die weitere Schleiregion erkundet oder einfach ein paar Stunden am Strand genossen. Auch im Winter hat Schleswig-Holstein einige schöne verwunschene Ecken die man erkunden kann am meisten Spaß macht es wenn man dabei einige geo-caches findet. Natürlich waren wir auch mal in der Therme und sind anschließend schön essen gegangen zur Abwechslung.

Besonders gefreut haben wir uns immer über Besuch, oft war dass dann auch eine Zwangspause vom Boot was insbesondere der Motivation zuträglich war. Mit Besuch machen wir gerne einen italienischen Abend, dann backt Felix Pizza was immer etwas aufwändiger ist, mit eigenem Teig und Soße aber besonders gut schmeckt und dazu machen wir italienische Musik an und trinken das ein oder andere Glas Wein.

Mitte des Jahres 2022 wechselte ich meine Stelle, und wir standen vor der Frage, ob wir uns ein zweites Auto anschaffen sollten, oder noch einmal umziehen wollten. Die Entscheidung für den Umzug fiel nicht schwer, da wir in dem Jahr in Gelting doch einige Mängel in der Wohnung feststellen mussten. Als dann ein möbliertes Ferienhaus inkl Geschirrspühler und Sauna in Kopperby dauerhaft vermietet werden sollte, probierten wir unser Glück und konnten im Oktober 2022 tatsächlich einziehen. Eine riesige Verbesserung und vor allem auch Erleichterung: Einen Großteil unserer Möbel konnten wir so bereits schon mal auf Kleinanzeigen veräußern und nur noch das Wichtigste mitnehmen (was aber immer noch eine ganze Menge war!) (Anm. d. Red.: 15 Fahrten mit unserem Kombi, das nächste mal mieten wir doch einen Transporter). Felix hatte zwar ab jetzt einen längeren Arbeitsweg, ich konnte dafür die meiste Zeit des Jahres mit dem E-Bike zur Arbeit radeln – sogar ein Stück am Meer entlang. Das war natürlich super! Und der Weg zum Boot war nun auch deutlich kürzer.

Leider stellte sich kurz nach Unterzeichnung des Mietvertrags heraus, dass die Eigentümerin das Haus nun verkaufen wolle und Kaufinteressenten für ein vermietetes Objekt nur schwer zu finden seien. Nach einigem Hin und Her konnten wir uns aber auf eine Lösung einigen, sodass wir bis zu unserer geplanten Abreise in dem Objekt wohnen bleiben können. Beim Thema Wohnen kann man wirklich viel Ärger und Pech haben. Langfristig sollte man definitiv zusehen das man was eigenes hat, aber wer weiß wie wir dass nach unserer langfahrt sehen, bzw wo es uns mal hinverschlägt.

Ein weiteres Event war die Boot Düsseldorf 2023. Wir verbanden den Trip mit einem Besuch bei Felix Schwester in Köln und konnten so am nächsten Tag entspannt über das Messegelände laufen. Neben ein paar Bootsbesichtigungen und ganz viel Ausrüstung stand vor allem Infos einholen auf dem Programm. Felix hatte zuvor sogar bereits Termine vereinbart, so waren wir am Messestand von GS-Power zwecks unserer Batterien und Elektrik, haben uns zu Rettungswesten, Funkgeräten und Lacken beraten lassen und vieles mehr. Ein anstrengender aber erfolgreicher Tag!

Nach dem Besuch auf der Boot haben wir eine Woche lang unsere Familien im Süden besucht. zunächst waren wir 2 Tage in Aalen bei Felix Mutter, dann 3 Tage in Oberholzheim bei Felix Vater, seinen Brüdern und seiner Oma und anschließend in Fürth bei meinen Eltern, meinem Bruder und meiner Oma. Mit Felix Brüdern haben wir sogar noch einen Abstecher ins Allgäu gemacht und waren das erste mal zusammen Ski fahren, bei wirklich traumhaft schönem Wetter, die Berge waren ein richtiges Kontrastprogramm zur Küste.

Damit sowohl Felix als auch ich selbst in der Lage sind, unser Boot notfalls alleine zu segeln, wollte ich noch den SBF-SEE sowie das Funkzeugnis (SRC) machen. Die beiden Kurse bestanden aus einem Theorie- und einem Praxisteil und schlossen mit einer amtlichen Prüfung ab. Zu meinem Erstaunen war ich die einzige weibliche Teilnehmerin in unserer Gruppe, was dem ganzen aber keinen Abbruch tat. Ich habe aus den Kursen viel mitnehmen können. Gerade der SBF-See ist sehr zu empfehlen, da hierbei die Vorschriften und Regeln auf See erklärt werden und das Navigieren auf Papierkarten geübt wird. Im Praxisteil wurden dann auf der schönen Schlei mit einem Sportboot verschiedene Manöver geübt. Vor der Prüfung war ich dann doch etwas nervös, aber es hat zum Glück alles geklappt!
Leider vermittelt der SBF See keinerlei Segelwissen oder Praxis, die habe ich aber bei einem Frauen-Segelkurs in Glückburg sammeln können, doch dazu mehr in einem späteren Blogpost.

Damit wir während unserer Reise auch in Notsituationen nicht völlig planlos dastehen, war es uns wichtig, ein Seenotüberlebenstraining zu absolvieren. Das Sicherheitstraining bestand aus sehr vielen Praxiseinheiten, u.a. Feuerbekämpfung, Leckage-Abdichtung und alles rund ums Thema Rettungsinsel und das Verhalten im Wasser mit Rettungsweste sowie Bergung. Gerade die Simulation eines Sturms und das parallele Erklimmen der Rettungsinsel in voller Montur im Wellenbad war sehr eindrücklich. Als Fazit lässt sich sagen, dass Dinge die in der Theorie funktionieren in der Praxis ganz anders sein können. Wir haben viele Erkenntnisse über unsere nötige Ausrüstung und das Verhalten im Notfall mitnehmen können und hoffen die Ausrüstung und die Erfahrungen nie zu benötigen.

Anfang Mai 2023 wollten wir dem Arbeits- und Bootsalltag einmal richtig entfliehen und waren dazu eine Woche auf Kreta. Leider war es in der Woche untypisch kühl und windig, trotzdem konnten wir einige schöne Ausflüge unternehmen, das Highlight war dabei eine wunderschöne Wanderung in ein kleines griechisches Bergdorf über einen alten Eselpfad. Wir haben das beste aus unserer ersten Flugreise zu Zweit gemacht und konnten zum Abschluss sogar doch den Hotelpool nutzen.

Nachdem wir nun bereits 2 Jahre im Norden lebten hatten wir es noch immer nicht auf meine Lieblingsinsel Amrum geschafft. Umso mehr hat es mich gefreut dass wir nach dem Wetterpech auf Kreta ein verlängertes Wochenende bei bestem Wetter auf Amrum verbringen konnten. Wir packten unsere Zeltausrüstung und unsere Fahrräder in unser Auto (richtig gehört, das passt alles in unseren Kombi rein) und düsten nach einem halben Arbeitsstag zur Fähre. Auf der Insel gibt es einen Zeltplatz in den Dünen und per Rad zeigte ich Felix die ganze Insel und wir liefen Stundenlang durch die Dünen bzw. am Strand lang. Ein richtiges kleines Spontanabenteuer

Das absolute Highlight 2023 war definitiv unsere Hochzeit im Juni! Im Beisein unserer Liebsten konnten wir uns auf dem Leuchtturm Falshöft bei schönstem Wetter das Ja-Wort geben. Aufmerksame Blogleser werden sich vielleicht daran erinnern, dass dieser Leuchtturm auch unsere erste Anlaufstation zu unserem neuen Lebensabschnitt im Norden war – die perfekte Location also für unsere Trauung.
Da unsere Familien eine weite Anreise hatten, dehnten wir die Feier einfach auf ein paar Tage aus und hatten so noch genug Zeit, die Gegend und das Beisammensein zu genießen. Die klassischen Flitterwochen gab es bei uns zwar nicht im Anschluß, aber wir haben ja noch Großes mit unserem Boot vor. Insofern wird unsere Segelreise ein wenig auch unsere Flitterwochen (Anm. d. Red.: Nicht Flitterwochen, nicht Flittermonate, nein Flitterjahre!) sein.

Im September machten wir uns abermals zu einem Mikroabenteuer vor der Haustür auf. Wir hatten gehört dass man auf der Lotseninsel Schleimünde mit dem Zelt übernachten könne, allerdings kommt man auf die Halbinsel nur per Boot, da die Verbindung zum Festland Naturschutzgebiet ist. Wir sind also mit unserem Kajak von Zuhause aus mit einem kleinen Zwischenstop für Fischbrötchen in Massholm hingepaddelt. Das war nicht nur anstrengender sondern auch aufregender als geplant. Das die Schlei zwischen Maashol und Schleimünde sehr Flach ist und es ordentlich wind gab, hatte sich eine sehr unangenehme Welle aufgebaut, sodass wir klatschnass wurden und nach unserer Ankunft erstmal Eimerweise Wasser aus dem Kayak gießen mussten. Glücklicherweise war es noch sehr Warm ende September sodass wir sogar nochmals Baden gehen konnten. Wir genoßen den Abend und paddelten am nächsten morgen bei Flaute entspannt zurück. Sehr idyllisch!

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